Wer war Jesus aus Nazareth? Was wissen wir – und was können
  wir glauben? Welche Bedeutung hat er für die Geschichte der Menschheit? –
  Zehn Fragen, zehn Antworten.
  
  1. Sind die Berichte über Jesus historisch
  glaubwürdig?
  
  
  
  Sind die Berichte über Jesus Christus
  bloss Legenden oder enthalten sie nachprüfbare Fakten? Vieles deutet darauf
  hin, dass sie genau das sind, was sie zu sein behaupten: glaubwürdige Berichte
  von Zeitzeugen. Immer wieder versichern die Verfasser des Neuen Testaments,
  dass sie einfach das weitergeben wollten, was sie selbst mit Jesus Christus
  erlebt hatten oder was ihnen vertrauenswürdige Augenzeugen über ihn erzählt
  hatten (siehe Lukas 1,1–4; 2. Petrus 1,16; 1. Johannes 1,1–4 u. a.). Für die
  Echtheit der Berichte gibt es viele Indizien.
  Zwei Hauptargumente: 
  Indiz Nr. 1.: Der zeitliche Abstand zwischen der
  Abfassung und den ältesten erhaltenen Handschriften: Bei keinem anderen Buch
  der Antike ist er so gering wie beim Neuen Testament. Immer mehr Forscher
  gehen davon aus, dass fast alle Briefe (z. B. die des Apostels Paulus) und
  auch die Evangelien bereits 15 bis 60 Jahre nach Jesu Leben und Wirken
  verfasst wurden. Damit ist eine Legendenbildung durch die Jünger so gut wie
  unmöglich.
  Indiz Nr. 2: Die Fülle der zeitnahen Manuskripte: Von keinem Buch der Antike
  existieren so viele Abschriften. Bis heute zählt man mehr als 5.000
  griechische Handschriften des Neuen Testamentes, hinzukommen noch einmal rund
  20.000 Handschriften in anderen Sprachen. Aus diesem Grund gilt das Neue
  Testament als das am zuverlässigsten überlieferte Dokument des Altertums. Zum
  Vergleich: Von den „Annalen“ des römischen Geschichtsschreibers Tacitus
  existieren nur noch 20 Manuskripte, wobei das älteste aus dem 11. Jahrhundert
  stammt. Damit liegt eine Zeitspanne von rund 1.000 Jahren zwischen der
  ältesten Abschrift und der tatsächlichen Niederschrift durch Tacitus. Dennoch
  gelten die Annalen unter Historikern als verlässliches Dokument römischer
  Geschichte.
  
  
  2. War Jesus wirklich Gottes Sohn?
  
  Jesus beanspruchte immer wieder
  direkt und indirekt, Gottes Sohn zu sein: Seine Lehren und sein Leben liessen
  keinen Zweifel daran, dass er sich für einen Mensch hielt, der Gott ist.
  1. Jesus vergab Sünden. Und zwar nicht einfach nur Dinge, die andere ihm persönlich
  angetan hatten. Sondern ganz allgemein die Schuld jedes Menschen, der Reue
  vor Gott zeigte. Seine jüdischen Mitbürger begriffen sofort, das das allein
  Gott zustand. (Markus 2,5ff).
  2. Jesus wirkte Wunder. Er vollbrachte ungezählte – rational nicht mehr erklärbare –
  heilende und helfende Wundertaten. Er konnte das nicht aus seinem Menschsein
  heraus (Johannes 5,30–37), sondern aus der Kraft Gottes, mit der völlig eins
  war. Als Gottes Sohn ist er göttlicher Abstammung und damit ebenfalls Gott.
  3. Jesus bezog den Namen Gottes auf
  sich. Schon im Alten Testament hatte sich Gott zu
  erkennen gegeben als der ewige Gott, der immer da ist, und der deshalb den
  Namen „Jahwe“ trägt (übersetzt „Ich bin“). Auch Jesus sagte in Anspielung auf
  den Namen Gottes: „Ich bin – bevor Abraham überhaupt geboren wurde“ (Johannes
  8, 58).
  4. Jesus nannte Gott „Abba“. Abba heisst übersetzt „Papa“. In Gebeten benutzte Jesus häufig
  diesen aramäischen Kosenamen und nannte Gott seinen „lieben Vater“. Diese
  sehr persönliche Gottesanrede war dem antiken Judentum fremd. Fromme Juden
  scheuten den Namen Gottes überhaupt zu verwenden, aus Furcht, ihn falsch
  auszusprechen.
  5. Gott selbst nannte Jesus seinen
  Sohn. Zwei Mal berichtet die Bibel, dass Jesus die
  Identität, Gottes Sohn zu sein, auf übernatürliche Weise zugesprochen wird:
  Bei seiner Taufe im Jordan (Markus 1,11) und auf dem Berg der Verklärung
  (Matthäus 17,1–9).
  
  
  3. Warum nannte sich Jesus auch Menschensohn?
  
  Die Berichte über Jesu Leben lassen
  keinen Zweifel – er war nicht nur Gottes Sohn sondern gleichzeitig auch Sohn
  der Maria und völliger Mensch: Er war müde (Johannes 4,6), hungrig (Matthäus
  4,2) und hatte normale menschliche Bedürfnisse und Emotionen. Häufig
  bezeichnete Jesus sich selbst als „Menschensohn“. Damit betonte er beides:
  Sein Menschsein und seine Göttlichkeit, denn der Begriff „Menschensohn“ stand
  im Judentum der damaligen Zeit für den göttlichen Erlöser, der Israel retten
  sollte. Schon der Prophet Daniel (7,13–14) hatte den Begriff „Menschensohn“
  für den verheissenen Messias – den erwarteten Erlöser Israels – gebraucht. 
  Einmal fragte Jesus seine Jünger, was die Leute über ihn
  dachten: „Wer sagen die Leute, ist der Menschensohn?“ Petrus antwortete ihm:
  „Du bist Christus (hebräisch: „Messias“, das bedeutet „der Gesalbte“), der
  versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Jesus bekräftigte, dass
  Petrus diese Erkenntnis von Gott selbst erhalten habe (Markus 16,15–17).
  Jesus wurde nicht durch politische Gewalt zum Retter, sondern
  dadurch dass er den Menschen konsequent vorlebte und sagte, was Gott von
  Ihnen erwartete. Alle Verfolgung und Boshaftigkeit, die ihm dafür
  entgegenschlug, alles Leid, das ihn traf, hielt ihn nicht von seiner
  göttlichen Rettungsaktion ab. Selbst den Tod am Kreuz ertrug er – aus Liebe
  zu Gott und den Menschen. Durch seinen Sieg über den Tod, durch seine
  Auferstehung, wandelte er den Fluch den die Menschen ihm zugedacht hatten, in
  Segen für die Menschheit um.
  
  
  4. Was unterscheidet Jesus von anderen Religionsstiftern?
  
  Häufig wird angenommen, dass alle
  Religionsstifter so etwas wie „weise Männer“ oder „moralische Vorbilder“
  waren, die ähnliche Ziele verfolgten. Dass dem nicht so ist, wird bei näherer
  Betrachtung schnell klar. Wer zum Beispiel die Aussagen Mohammeds oder
  Buddhas mit denen von Jesus vergleicht, stellt gravierende Unterscheide fest.
  Unter anderem in folgenden Bereichen: 
  Jesus sagte, er sei Gott gleich. Buddha nannte sich selbst zwar den „Erleuchteten“ und Mohammed
  sah sich als den „grössten aller Propheten“, doch nur Jesus bezeichnete sich
  selbst indirekt und auch direkt immer wieder als Sohn Gottes, ja sogar als
  Gott gleich (z.B. Johannes 10,30). Dieser einzigartige Anspruch ist der
  charakteristischste Unterschied zwischen Christus und anderen
  Religionsstiftern. Auf dieser Selbstaussage bauen weitere Punkte auf:
  Jesus vergibt Sünden. Was richtig und was falsch ist, kann nur beurteilen, der den
  Massstab dafür definiert. Die Bibel sagt, dass Gott diesen Massstab nicht nur
  willkürlich festgelegt habe, sondern als absolut Liebender und Gerechter
  selbst der Massstab ist. Darum kann auch nur er geschehenes Unrecht wirklich
  für ungültig erklären. Genau das tat Jesus Christus bei vielen Gelegenheiten,
  bei denen er erklärte, er könne Sünden vergeben (Markus 2,5–11).
  Jesus besiegte den Tod. Vieles weist darauf hin, dass Jesus Christus nicht nur
  gestorben, sondern tatsächlich leibhaftig auferstanden ist. Damit hat er auch
  im Leben derer, die ihm vertrauen, die Macht des Todes ein für alle Mal
  zerbrochen. Jesus lebt nicht nur in einer „Idee“ weiter, sondern ist real
  erfahrbar. Das bezeugen seit 2.000 Jahren unzählige Menschen.
  
  
  5. Konnte Jesus Wunder tun?
  
  
  
  Das Neue Testament berichtet über
  viele konkrete Wunder, die Jesus gewirkt hat – doch wie waren die
  Naturwunder, Heilungen oder Totenauferweckungen überhaupt möglich?
  1. Wunder contra Naturgesetze. Wunder sind für den Menschen nicht zu erklären. Sie gehen über
  die uns bekannten Naturgesetze hinaus. Jesus konnte Wunder tun, weil durch
  ihn die Welt geschaffen wurde (Johannes 1). Nur deshalb kann er jederzeit in
  die natürliche Ordnung eingreifen. Jesus konnte Wunder wirken, weil er Gott
  ist. Aber es gilt auch die Umkehrung: Die Werke, die Jesus wirkte, weisen
  seine Gottheit nach (Johannes 20,31).
  2. Wunder sind Zeichen. Der Evangelist Johannes beschreibt Wunder als Zeichen für die
  Existenz und das Handeln Gottes (Johannes 2,11; 3,2). Sie sind sichtbare
  Hinweise darauf, dass sich eines Tages die Verheissung der Bibel erfüllen
  soll, dass das Leid der Welt ein Ende haben wird. Auch Jesus selbst hat seine
  Wunder als Zeichen des heran brechenden Reiches Gottes verstanden (Lukas
  11,20).
  3. Wunder sind Offenbarungen. Nach dem Glauben der Juden war es Gott selbst vorbehalten,
  Blinde sehend zu machen (2. Mose 4,11; Psalm 146,8). Im gesamten Alten
  Testament findet sich jedoch kein Bericht darüber, dass ein Blinder sehend
  wurde. Der erwartete Messias aber sollte diese Wunder vollbringen (Jesaja
  29,18; 35,5; 42,7). Indem Jesus Blinden das Augenlicht gab, offenbarte er
  sich indirekt als Messias. Doch letztlich ging es Jesus um viel mehr: Er
  wollte die geistliche Blindheit heilen, und den Blick der Menschen auf Gott
  ermöglichen. Er wollte die Beziehung zwischen Mensch und Gott heilen. Dafür
  ging er bis in den Tod.
  
  
  6. Wie kann einer für die Sünden aller Menschen sterben?
  
  Als Erfinder des Lebens hat Gott auch
  die Rahmenbedingungen für das Leben seiner Geschöpfe festgelegt. Was richtig
  oder falsch ist, definiert er nicht willkürlich – Gottes Regeln sind gut für
  den Menschen. Gott, als der vollkommen Gerechte und die Liebe in Person, ist
  selbst der Massstab.
  Die Sünde („Zielverfehlung“) nahm ihren Anfang, als der Mensch sich weigerte, Gott und
  dessen Lebensregeln zu akzeptieren (Römer 1,21). So zerstörte der Mensch sich
  selbst und andere. Weil Gott für das Leben steht, bedeutete diese Lossagung
  von Gott für die Menschheit den „geistlichen“ Tod. Und auch körperlich muss
  jeder Mensch seither eines Tages sterben. Der Mensch fiel durch eigene Schuld
  aus der Beziehung zu Gott – und verlor dadurch den Zugang zum Leben. Die
  Menschheit ist seitdem Leid und Tod ausgeliefert, und jeder von uns wird
  immer wieder neu vor Gott schuldig (Römer 3,23).
  Jesus machte klar, dass es deshalb nicht nur um ein „Kurieren am Symptom“ gehen
  kann, sondern dass eine völlige „innere Neugeburt“ eines Menschen nötig ist.
  Wir müssen nicht einfach nur „moralisch aufgebessert“ werden, sondern völlig
  mit Gott versöhnt sein. Aus Gottes Sicht reichen dazu weder einige „gute
  Taten“ (kein Mensch erreicht Gottes Vollkommenheit) noch irgendein bestimmtes
  Mass an „Erleuchtung“.
  Jesus sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum
  Vater (Gott), als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Damit übernimmt er selbst
  die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott. In ihm, als dem Sohn Gottes, ist
  Gott selbst gekommen, „um sein Leben als Lösegeld für viele zu geben“ (Markus
  10,45). Indem Jesus sein Leben zu jeder Zeit in völliger Harmonie mit dem
  Willen seines himmlischen Vaters lebte und allen Widerständen zum Trotz bis
  in den Tod daran festhielt, erfüllte er die Anforderungen des Schöpfers.
  Seither kann jeder Mensch, der auf diese Tat Jesu vertraut (= an Jesus
  glaubt), wieder in die Beziehung zu Gott eintreten.
  
  
  7. Weswegen wurde Jesus verurteilt?
  
  Jesus wusste sich einzig Gott selbst
  verpflichtet. Deshalb legte er die Gesetze und
  Gebote der jüdischen Schriften aus, ohne den religiösen Autoritäten nach dem
  Munde zu reden. Er trat dabei mit dem Anspruch auf, dass mit ihm das „Reich
  Gottes“ angebrochen sei. Dadurch zog er sich die Feindschaft der religiösen
  Führer zu (Markus 2,1–3). Diese Konfrontationen gipfelten im Beschluss, ihn
  zu töten. 
  
  Nach der plötzlichen Festnahme Jesu blieb dem Hohepriester Kaiphas wenig Zeit, wasserdichte
  Anklagen vorzubereiten. Die ersten Versuche scheiterten (Matthäus 26, 57–62).
  Keine Anklage hatte genügend Gewicht, um am nächsten Tag vor dem jüdischen
  Hohen Rat oder dem römischen Statthalter bestehen zu können. Denn Jesus hatte
  niemals gegen geltendes Recht verstossen.
  Kaiphas forderte Jesus heraus: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst,
  ob du der Christus bist, der Sohn Gottes“ (Matthäus 26,63). Jesus antwortete:
  „Du hast es gesagt“ (V. 64). Damit reklamierte Jesus einen Status für sich,
  der genau das enthielt, was Kaiphas brauchte. Erstens ein messianischer
  Anspruch, der vor dem römischen Statthalter als Aufstand dargestellt werden
  konnte und zweitens eine Aussage, die man im Hohen Rat als Gotteslästerung
  ansehen würde.
  Nach Sonnenaufgang bestätigte der
  Hohe Rat das Urteil. Doch man brauchte damals für
  den Vollzug eines Todesurteils den Rechtsspruch der römischen Besatzer. Der
  Statthalter Pontius Pilatus beurteilte Jesus als unschuldig (Lukas 22,23) und
  zögerte. Doch am Ende gab Pilatus – aus Angst vor einem Aufstand (Johannes
  19,12) – der Forderung nach und bot den aufgebrachten Juden die Amnestie
  eines Gefangenen an. Das Volk entschied sich gegen Jesus.
  
  8. Gibt es Beweise für die Auferstehung?
   
  
   
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      Grabhöhle in der Nähe Jerusalems, in die der Leichnam von
    Jesus nach der Kreuzigung vermutlich gelegt worden ist. 
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  Eine ganze Reihe von Fakten spricht
  dafür, dass die Auferstehung Jesu wirklich stattgefunden hat, unter anderem
  folgende Punkte:
  1. Das leere Grab: Das Grab war von den Römern versiegelt worden, doch drei Tage
  nach der Kreuzigung war es leer. Doch die Feinde Jesu – der jüdische Hohe Rat
  und die Römer – konnten den Leichnam Jesu nicht vorweisen. Die gern
  vertretene These des „Leichenraubs“ durch die Jünger ist wenig überzeugend,
  denn das Grab wurde von Soldaten bewacht. Auch die Theorie, die Wachen seien
  eingeschlafen, ist absurd, wenn man das damalige römische Militärwesen kennt:
  So weist der Historiker George Currie darauf hin, dass auf das Verlassen des
  Postens oder Einschlafen während der Wache die Todesstrafe stand.
  2. Die Augenzeugen: Paulus verweist zum Beispiel auf mehr als 500 Personen, denen
  der auferstandene Christus leibhaftig erschienen ist (1. Kor 15). Stichhaltig
  zeigt sich dieses Argument vor allem deshalb, weil die meisten dieser
  Augenzeugen zu diesem Zeitpunkt (ca. 55 n. Chr.) noch lebten und über die
  Ereignisse hätten befragt werden können.
  3. Die „Absurdität“ der Botschaft: Die Jünger selbst glaubten zunächst nicht an die Auferstehung,
  denn sie teilten das Denken des damaligen Judentums: Die
  Auferstehungshoffnung der Pharisäer beschränkte sich auf „die Auferstehung
  der Gerechten“ am jüngsten Tag, nicht aber auf eine leibliche Auferstehung im
  Hier und Jetzt; die Sadduzäer leugneten die Möglichkeit der Aufstehung sogar
  völlig. Die Auferstehungslehre zu vertreten war also nicht nur „lächerlich“,
  sondern auch gefährlich – es sei denn, sie war tatsächlich passiert.
  
   
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     "Jesus ist auferstanden und seine Botschaft ist immer
    noch lebendig." Carla Del Ponte 
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  4. Die Entstehung der Kirche: Nach Jesu Tod waren die Jünger eine völlig mutlose und
  verängstigte Gruppe von Männern und Frauen, denn als Anhänger des
  „Staatsfeindes“ Jesus mussten sie selbst mit dem Tod rechnen. Erst als der
  Auferstandene ihnen begegnete, wurden aus verängstigten Menschen mutige
  Zeugen. Sie verbreiteten die Botschaft vom Sterben und Auferstehen Christi,
  erst in Jerusalem und später in der ganzen Welt. Viele von ihnen bezahlten
  dafür mit ihrem Leben – wer würde so etwas für eine selbst erfundene
  Geschichte tun?
  
  
  9. Wie kann Jesus heute noch leben?
  
  Damals wie heute leben Christen mit
  der Gewissheit: Jesus ist auferstanden. Er lebt. Doch natürlich gibt es
  genügend Menschen, die sagen, dass Jesus nur in der Verkündigung und
  Vorstellung der christlichen Kirche lebe. Der christliche Glaube sei im
  Grunde ohne Fundament und bestenfalls eine kulturelle Erscheinung. Doch
  bereits die Christen in der Urgemeinde haben ihr Leben nicht auf einer
  Legende aufbauen wollen. So schreibt der Apostel Paulus in seinem ersten
  Brief an die Gemeinde in Korinth, wie wichtig für ihn die Tatsächlichkeit der
  Auferstehung ist (15,12–22). Ohne sie wären Glaube und Verkündigung nichtig,
  leer, sinnlos.
  Für Christen in aller Welt bedeutet die Auferstehung auch heute noch das Ende der
  Gottverlassenheit und die Rückkehr zur vollen Gemeinschaft mit Gott. Eben
  weil Jesus lebt, ist es möglich, ihm auch heute zu begegnen. Immer wieder
  spricht er Menschen durch seinen Heiligen Geist an und offenbart sich ihnen
  als Lebendiger, so dass bei ihnen Glaube und Gewissheit entsteht. Indizien
  dieser Begegnungen sind unter anderem die Existenz der christlichen Kirche,
  persönliche Erfahrungsberichte und Wunder.
  Immer wieder hat die Überzeugung, dass Jesus lebt, unzählige einfache Christen zu tätiger
  Nächstenliebe befreit, weil sie wussten, dass ihr unermüdlicher Einsatz Sinn
  hat – Dietrich Bonhoeffer oder Mutter Teresa sind nur zwei eindrückliche
  Beispiele.
  Diesen und allen anderen Nachfolgern versprach er: „Wer mich
  liebt, wird sich nach meinem Wort richten. Dann wird ihn mein Vater lieben
  und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen“ (Johannes 14,23). Christen
  erfahren die Wahrheit dieser Aussage darin, dass Jesus Christus durch den
  Heiligen Geist in ihnen lebt, und dass seine Kraft ihr Leben prägt und
  verändert.
  Jesu Weiterleben bezeugt ausserdem: Der Tod ist nicht das Letzte. Jesus hat ihn überwunden und
  jeder Gläubige kann Anteil daran haben: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“
  (Johannes 14,19).
  
  
  10. Wie kann man herausfinden, ob das Christentum wahr
  ist?
  
  Für manche Menschen ist es sicher
  hilfreich, zunächst einmal die verschiedenen Religionen oder Philosophien
  miteinander zu vergleichen. Folgende Punkte sollten dabei bedacht werden: Ist
  die Lehre einer bestimmten Religion logisch nachvollziehbar? Stimmt ihre
  Analyse der Welt und der Menschheit mit dem überein, was wir täglich erleben?
  Bietet sie eine Lösung für das an, was wir als Probleme erkannt haben? Was
  sagt sie über das Problem des Leides, was über den Tod? Bietet sie
  (Er-)Lösung an? Und wie sieht der Weg dorthin aus?
  Das Christentum liefert unzählige
  Belege für seinen Wahrheitsanspruch (siehe oben).
  Doch selbst wenn die Argumente stimmig sind, stellt sich für den Einzelnen
  immer noch die Frage nach der persönlichen Relevanz und Erfahrbarkeit. Jesus
  Christus wurde einmal nach einem Beweis für die Wahrheit seiner Behauptungen
  gebeten. Seine Antwort war: „Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von
  dem, der mich gesandt hat. Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird
  erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen
  spreche“ (Johannes 7,17). Anders ausgedrückt: „Macht den Praxistest! Ob das
  Christentum wirklich wahr ist, erfährt letztlich nur, wer sich unvoreingenommen
  darauf einlässt.“ Christus hat versprochen, dass jeder, der ihn bittet, den
  Heiligen Geist und seine Kraft konkret erfahren wird.
  Immer wieder machen Menschen diese
  konkrete Erfahrung, dass die Aussagen, die Jesus
  über Gott, die Menschen, das Leben, die Liebe und den Tod gemacht hat, der
  Prüfung standhalten. Glaube braucht ohne Zweifel eine glaubwürdige Basis.
  Aber keine noch so lange Liste von Fakten und Argumenten ersetzt die
  Überzeugungskraft der persönlichen, übernatürlichen Erfahrung des Heiligen
  Geistes, den man durch ein schlichtes Gebet in sein Leben einladen kann.