Zwangsehen mit Muslimen

Montag, 24. Oktober 2022



Ein aktueller Bericht, der von der ägyptischen Menschenrechtsaktivistin Nadia Ghaly und der amerikanischen Menschenrechts-Spezialistin für den Bereich Menschenhandel, Michele Clark, im Auftrag von CSI verfasst worden ist, bestätigt neu ein heimtückisches System der Entführung und Zwangsverheiratung koptischer Frauen. Bereits 2007 sammelte CSI über 30’000 Unterschriften, um gegen diese verheerenden Menschenrechts-Verletzungen bei der ägyptischen Regierung zu intervenieren. Bis heute ist aber, trotz mehrmaliger Nachfrage, eine offizielle Stellungnahme der ägyptischen Regierung ausstehend. Dieser brisante Bericht bietet die Grundlage für eine neue Medienoffensive.


Behörden reagieren nicht

Der Bericht zeigt auf, dass Verletzungen grundlegender Menschenrechte durch kulturelle Normen in Ägypten begünstigt werden. Es sind Normen, die von religiösen Traditionen herrühren und Gewalt gegen Frauen und Nichtmuslime legitimieren. Ein weiteres Ergebnis des Berichts zeigt, dass ägyptische Behörden diese Praktiken sehr oft stillschweigend billigen und keine Anstrengungen zeigen, Vorwürfe von Vergewaltigung, Entführung und sexuellem Missbrauch ernsthaft zu untersuchen.

Die renommierte ägyptische Wochenzeitung Al-Ahram Weekly durchbrach ein seit langem existierendes Tabu, indem sie eingestand, dass Zwangsbekehrungen zum Islam und Zwangsverheiratungen koptischer Mädchen mit muslimischen Männern ein ernstzunehmendes Problem sind. Die Beziehungen zwischen der christlichen Gemeinschaft des Landes und den islamischen Behörden werden durch die Zwangsbekehrungen und Zwangsverheiratungen in hohem Grade vergiftet. (Al-Ahram Weekly On-Line, 3.-9. September 2009, Nr. 963)


Brief an Barack Obama

In einem Schreiben vom 10. November 2009 an Präsident Barack Obama drängte John Eibner von CSI-USA die US-Regierung, bei Ägyptens Präsidenten Hosni Mubarak darauf hinzuwirken, dass endlich konkrete Massnahmen unternommen werden, um die Menschenrechtsverletzungen an christlichen Frauen und Mädchen zu unterbinden. Eibner sagte im Weiteren, dass die ungehinderte und nicht geahndete Entführung christlicher Frauen und Mädchen in Ägypten die Qualität der gegenwärtigen Beziehungen zwischen Muslimen und nichtmuslimischen Minderheiten auf den Prüfstand stelle.

Auch CSI-Schweiz wird sich erneut für die Not der jungen Koptinnen einsetzen und ihnen eine öffentliche Stimme geben. Den aktuellen Bericht können Sie bei CSI bestellen.


Neu dokumentierte Fälle
R…, 17-jährige Christin aus Al-Fayoum: Wurde unter Drogen gesetzt, entführt, vergewaltigt, zwangsislamisiert, zwangsverheiratet.


J…, 19-jährige Christin aus Kairo: Wurde entführt, vergewaltigt, inhaftiert, zwangsverheiratet, zwangs-islamisiert.


M…, 15-jährige Christin aus El Menya: Wurde vergewaltigt, gebar ein Kind, trat zum Islam über, trägt Narben von Misshandlungen, wurde zwangsverheiratet, unter Drogen gesetzt, prostituiert.

Dies sind nur drei Beispiele aus insgesamt 25 neu dokumentierten Fällen. Die Namen wurden hier aus Sicherheitsgründen nicht erwähnt.


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